06.11.2015

Dokumentation „Die Befreier“ von HISTORY Deutschland feiert TV-Premiere in den USA

München, 06.11.2015: Die von HISTORY Deutschland produzierte Dokumentation „Die Befreier“ über die Befreiung des KZ Dachau wird nach der TV-Weltpremiere im deutschsprachigen Raum auch in den USA ausgestrahlt: Der US-amerikanische Sender HISTORY, der in 98 Millionen US-Haushalten empfangbar  ist, zeigt die Sendung unter dem Titel „The Liberators – Why We Fought“ am kommenden Samstag, 7. November 2015. Zuvor war die von Emanuel Rotstein, Director Production von HISTORY Deutschland, verantwortete einstündige Dokumentation bereits auf dem spanischen Sender HISTORIA und dem israelischen Ableger von HISTORY zu sehen.

Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Truppen das nahe München gelegene Konzentrationslager Dachau. Anlässlich des 70. Jahrestages berichteten ehemalige Häftlinge und US-Soldaten in der deutschen HISTORY-Eigenproduktion „Die Befreier“ von ihren Erlebnissen. Der Befehl lautete zunächst, ein vermeintliches Waffen- und Benzinlager in Dachau zu „zerstören und dann weiterzuziehen“. Doch was die US-Soldaten vorfanden, überstieg jede Vorstellungskraft: Zugwaggons voller Leichen und ein Lager mit 32.000 inhaftierten Menschen, alle dem Tode nahe. In der HISTORY-Dokumentation „Die Befreier“ berichten US-Veteranen und ehemalige Häftlinge von den Erlebnissen, die ihr Leben veränderten und noch heute prägen. Einige der Zeitzeugen treten in der Produktion zum ersten Mal vor die Kamera. Neben den exklusiven Interviews mit Zeitzeugen dokumentieren teilweise unveröffentlichte Farbaufnahmen die Ereignisse.

Die Dokumentation zeichnet ab Hitlers Machtergreifung 1933 zunächst die Geschichte und Erlebnisse dreier Zeitzeugen nach, die als spätere KZ-Häftlinge in Dachau befreit wurden. Parallel berichten vier Zeitzeugen von ihrem Weg, der sie nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor in die US-Armee und mit dieser nach Europa führte. „Ich wusste nicht, was das Wort ‚Konzentrationslager‘ bedeutet. Aber jetzt weiß ich es“, beschreibt der ehemalige US-Soldat Jimmy Gentry die Zäsur, die die Befreiung des KZ-Dachau inmitten der Kriegswirren markierte. Gentry war wie viele seiner Kameraden bei der Befreiung gerade einmal 20 Jahre alt. Die Soldaten konnten kaum begreifen, was sie sahen. „Walking Dead“ (lebende Tote) nannten sie die ausgehungerten Überlebenden und taten alles, um diese zu retten. „Sie kümmerten sich um uns wie um Babys“, erinnerte sich Joshua Kaufman, der bei seiner Befreiung 17 Jahre alt war. Für Herman Cohn war die Ankunft in Dachau in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Moment. Er konnte vor den Nazis Ende der 1930er-Jahre aus Deutschland in die USA fliehen, kehrte als US-Soldat nach Europa zurück und kam als Dolmetscher nach Dachau. Daniel Gillespie zog wie viele Amerikaner enthusiastisch in den Krieg, doch die Begeisterung verflog schnell. Er konnte ebenso wie zahllose seiner Kameraden nicht mit den furchtbaren Bildern, die er in Europa und speziell in Dachau sah, umgehen. Statt an eine Heldentat erinnern sich er und viele andere Kameraden an ihre Fassungslosigkeit und blicken nicht ohne Selbstkritik auf das Verhalten der US-Soldaten bei der Befreiung zurück.

Bei den Dreharbeiten zur HISTORY-Dokumentation gelang es Produzent und Autor Emanuel Rotstein, bewegende Szenen festzuhalten, etwa die Begegnung des Holocaust-Überlebenden Joshua Kaufman mit seinem Befreier, Dan Gillespie, dem Kaufman spontan die Füße küsst –  genau so, wie er es sich 70 Jahre zuvor geschworen hatte. Wenige Wochen vor der TV-Weltpremiere Ende Mai 2015 schloss das HISTORY-Team die Dreharbeiten in Dachau ab; die Dokumentation zeigt somit auch, wie die ehemaligen Häftlinge, ihre Befreier und beider Familien erstmals nach siebzig Jahren nach Dachau zurückkehren.

Der Sender HISTORY setzt bereits seit Jahren erfolgreich auf deutsche Eigenproduktionen wie „Der elfte Tag – Die Überlebenden von München 1972“ (2012), „Die Legion – Deutscher Krieg in Vietnam“ (2013) oder die neue Serie „Käpt’n Kasi – Auf hoher Spree“ (2015). Verantwortlich für alle Produktionen ist Emanuel Rotstein, Director Production bei HISTORY.

HISTORY dankt der Stiftung Bayerische Gedenkstätten für die Unterstützung.

Weitere Informationen zum Programm gibt es unter history.de/befreier und auf der Facebook-Seite facebook.com/historydeutschland.

Bilder

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